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Entwicklung einer Recycling- und Produktionssystematik zur Wiederherstellung von Interieurbauteilen und Reduktion von Materialverbräuchen in der Luftfahrt
Hohe Entsorgungskosten und eine geringe Materialeffizienz der Wartungs- und Instandsetzungsprozesse stehen steigender Ressourcenknappheit und der Forderung nach einer umweltfreundlichen Luftfahrt gegenüber. Es wird geschätzt, dass in den nächsten 30 Jahren etwa 29.000 Passagierflugzeuge ihr Lebensende erreichen werden, von denen die meisten aufgrund technischer Einschränkungen stillgelegt werden müssen.
Die Rückgewinnung insbesondere von nichtmetallischen Werkstoffen aus Flugzeugen ist bisher kaum untersucht worden. ORAM macht bisher ungenutzte Wertstoffpotentiale in Flugzeugen sichtbar und durch die Entwicklung des angepassten Materialrecyclings nutzbar. Ziel des Vorhabens ist es, durch die Verwertung von Hochleistungspolymeren und die Rückführung in den Materialkreislauf die Gestaltung und Instandsetzung der Flugzeugkabine ressourceneffizient und emissionsverringernd zu gestalten und zukünftigen Rohstoffengpässen entgegenzuwirken.
Im Vorhaben ORAM beschäftigen sich die Projektpartner in verschiedenen Arbeitsphasen von der Aufbereitung der Bauteile zu Vorkonzentraten, über das mechanische und chemische Recycling bis hin zur additiven Fertigung neuer Bauteile sowie der Zertifizierung des entwickelten Prozesses und ökologischen Bewertung der erzielten Vorteile. Als Teil des Projekts wird ein Anlagendemonstrator zur Verarbeitung von recycelten Hochtemperaturmaterialien zur Herstellung von zertifizierten Bauteilen aufgebaut.
Das Institut für Anthropogene Stoffkreisläufe konzentriert sich im Rahmen von ORAM auf die Zerkleinerung, Vorkonditionierung und Sortierung der End-of-Life-Bauteile als Ausgangsbasis für das mechanische und chemische Recycling. Ergänzend wird geprüft, ob durch die Weiterentwicklung sensoroptischer Maßnahmen die Detektion von ausgewählten Hochleistungspolymeren sowie von Fremdstoffen möglich ist, um damit bereits in der Konditionierungsphase bessere Vorproduktqualitäten bereitstellen zu können. Im Abschluss wird eine Ökobilanz für den Vergleich der Kreislaufschließung über das additive Fertigungsverfahren mit der bisherigen linearen Nutzung von Kunststoffbauteilen in Flugzeugen erstellt.
Das Vorhaben wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Die Laufzeit des Vorhabens beträgt 3 Jahre.
Projektpartner sind die SAFRAN Cabin Germany GmbH, die ModuleWorks GmbH, die Arburg GmbH & Co KG, das Institut für Technische und Makromolekulare Chemie (ITMC) der RWTH Aachen, das Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen, die Siemens AG sowie das German-Emirati Institute.